Obwohl an der Brennerbahnlinie gelegen,
ist das Wipptal schlecht per Zug erreichbar.
Bezirkspräsident Armin Holzer über die Hintergründe.
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Herr Holzer, die Autobahn A22 führt direkt durch das Wipptal. Muss man hier in Punkto Erreichbarkeit überhaupt noch etwas verbessern?
Wir haben in der Tat im Wipptal mit der Autobahn und der Landstraße eine sehr gute Erreichbarkeit, und die Zufriedenheit der Unternehmer ist recht hoch. Die Kehrseite der Medaille ist die erhebliche Belastung durch Lärm und Abgase. Eine Teillösung liegt in der Verbesserung des öffentlichen Nahverkehrs. Ich denke beispielsweise an die vielen Pendler, denen man eine attraktive Alternative zum Auto anbieten sollte.
Profitiert die Erreichbarkeit im Wipptal von der Brennerbahnlinie?
Bei den Zugverbindungen gibt es großen Aufholbedarf, was die Anschlüsse an Nordtirol angeht. Die Brennergrenze ist hier noch stark spürbar. Es ist zum Beispiel nicht möglich, in Südtirol eine Fahrkarte zu kaufen, am Brenner umzusteigen und nach Nordtirol weiter zu fahren. Es gibt Züge der ÖBB und der Deutschen Bahn, die die Brennergrenze überqueren, diese scheinen aber im Fahrplan von Trenitalia gar nicht auf. Darunter leiden sowohl Pendler als auch Touristen, weshalb sehr schnell Abhilfe geschaffen werden muss. Im Übrigen existiert Sterzing auf den internationalen Zugfahrplänen gar nicht mehr.
Sind auch Fahrrad- und Wanderwege hinsichtlich der Erreichbarkeit wichtige Strukturen?
Davon bin ich überzeugt. Es geht um Erreichbarkeit und zugleich um Erholung für Einheimische und Urlaubsgäste. Der in den letzten Jahren gebaute Fahrradweg wird für den Tourismus eine große Rolle spielen. Wir müssen mit dem Eisacktal und mit Nordtirol eng zusammenarbeiten und fahrradfreundliche Zugverbindungen und -garnituren anbieten, um dieses Potenzial bestmöglich auszuschöpfen.