»Analysieren, informieren, gemeinsam diskutieren«

 On. Dr. Michl Ebner
Präsident der Handelskammer
 

Herr Präsident Ebner, die Zukunftswerkstatt Südtirol beschäftigt sich derzeit mit dem Thema Erreichbarkeit. Was ist die Zukunftswerkstatt eigentlich, und warum ist sie entstanden?

Südtirols Wohlstand und Lebensqualität an unsere nächsten Generationen weiterzugeben – darin besteht unsere gemeinsame Aufgabe. Die dafür wichtigen Themen und Handlungsfelder werden in der Zukunftswerkstatt identifiziert und wissenschaftlich aufbereitet. In Zusammenarbeit mit zahlreichen Landesverbänden und Organisationen wollen wir anhand von Daten und Fakten aufzeigen, wo sich Südtirol derzeit verglichen mit dem Umfeld befindet. Darauf aufbauend ist es unser Ziel, alle Interessierten zu informieren, einzubinden und mit diesen zu diskutieren. Die Handelskammer ist die koordinierende Stelle, in der die konkreten Anregungen zusammenfließen und gebündelt an die Entscheidungsträger weitergegeben werden.

Geht es in der Zukunftswerkstatt ausschließlich um die Erreichbarkeit?

Nein, das ist lediglich das erste Thema, mit dem wir uns beschäftigen. In Zukunft werden andere Bereiche dazukommen. Die Erreichbarkeit ist einer der entscheidenden Faktoren für die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit und damit auch für den Erhalt von Arbeitsplätzen und Einkommen. Dabei betrifft die Erreichbarkeit jede und jeden, zumal sie sich aus vielen Aspekten zusammensetzt: Die lokale Anbindung der Peripherie genauso wie die internationalen
Verbindungen, die Erreichbarkeit für Personen, Waren und Daten, die Anbindung über Schiene, Straße und Flughafen. Im Rahmen von  Diskussionsveranstaltungen in den einzelnen Bezirken haben wir die Bedürfnisse in Bezug auf die Erreichbarkeit erhoben und aus den Rückmeldungen Mängel hinsichtlich des Pendel- und Schulverkehrs festgestellt, aber auch betreffend Wissenschaft, Sport, Kultur und viele andere Bereiche des  täglichen Lebens. Deshalb ist es unsere gemeinsame Aufgabe, Südtirol für die Zukunft wettbewerbsfähig und zugleich lebenswert zu erhalten,  mitzudenken und konstruktiv mitzureden.

Wie kann sich der oder die Einzelne einbringen?

Jeder kann dafür seinen Beitrag leisten. Denken wir allein an die stärkere Nutzung der öffentlichen Verkehrsmittel! Natürlich ist die Grundvoraussetzung dabei, dass von der öffentlichen Hand qualitativ hochwertige, funktionierende Strukturen zur Verfügung gestellt werden. Dies gilt für die öffentlichen
Verkehrsmittel, die Verkehrsinfrastrukturen und die Datennetze. Im Internet hat darüber hinaus jeder die Möglichkeit, Anregungen, Wünsche und Fragen zu deponieren, die wir selbstverständlich aufnehmen, bearbeiten und beantworten werden. Die Adresse lautet www.zukunftswerkstatt.bz.it.