»Grundbedürfnis Telekommunikation«


Bezirkspräsident Albin Kofler
über die Wichtigkeit funktionierender Datenanbindungen
und die diesbezüglichen Probleme in seinem Bezirk.
 


Herr Kofler, gibt es in Ihrem Bezirk Defizite in Punkto Erreichbarkeit?


Mit den Verkehrswegen bin ich bis auf einige kleine Ausnahmen im Großen und Ganzen zufrieden. Das große Problem ist die Anbindung an das Datennetz – und darüber hinaus auch an das Telefonfestnetz, wenn ich an einige entlegene Weiler vor allem im Sarntal denke. Wir wissen alle, wie wichtig die Erreichbarkeit per Internet gerade für die Peripherie ist. Jeder kleine Handwerker oder Urlaub-am-Bauernhof-Anbieter ist auf eine funktionierende Datenanbindung angewiesen. Hier müssen wir dringend aufholen, um das Überleben der Betriebe und den Erhalt der Arbeitsplätze in der Peripherie zu sichern.

Ist der Trend der Privatisierung im Sektor der Telekommunikation überhaupt zukunftsweisend?


Wie die Wasser- und Stromversorgung, muss meiner Meinung nach auch die Versorgung im Bereich der Telekommunikation von der öffentlichen Hand gewährleistet werden. Für einen privaten Betreiber ist die flächendeckende Versorgung bis zum letzten Hof einfach nicht rentabel. Dagegen müssen wir etwas unternehmen, denn Telekommunikation hat sich zu einem Grundbedürfnis entwickelt, das jedem zugänglich sein muss.

Muss der Bezirk Salten-Schlern auch seine Verkehrsstruktur optimieren?

Unser Bezirk, der sich vom Eggental über Ritten bis ins Sarntal erstreckt, mündet verkehrstechnisch hauptsächlich in Bozen. Gerade zu Stoßzeiten kommt es an diesem Knotenpunkt deshalb immer wieder zu Staus. Hätte ich einen Zauberstab, würde ich mir eine direkte Anbindung des Sarntales und der Gemeinde Ritten an die Autobahneinfahrt Bozen Nord wünschen. Es gibt dazu eine entsprechende Studie, die zurzeit leider wohl in irgendeiner Schublade verkümmert.