»Bis zu 70.000 Pendler täglich«



Ingenieur Georg Kauer,
Experte für Infrastrukturen und Mobilität,
über Personen- und Warenverkehr in der Landeshauptstadt. 


Herr Kauer, wie ist es um die Erreichbarkeit in der Landeshauptstadt bestellt?

Auf Bozen konzentrieren sich viele wichtige Strukturen, und dementsprechend wichtig ist der Anschluss an die Hauptverkehrsadern. Der Stadt fehlen gute Nebenanbindungen in die unmittelbare Peripherie, was sich spürbar negativ auf den Pendlerverkehr auswirkt – täglich immerhin bis zu 70.000 Personen. Die öffentlichen Nahverkehrsverbindungen, beispielsweise aus dem Überetsch, aber auch aus Leifers oder Jenesien-Schlern, müssen dringend optimiert werden.

Der Bahnhof soll ja umgebaut werden …

Es ist vorgesehen, den Autobusbahnhof im Bereich des Zugbahnhofes unterzubringen, was sicher ein Gewinn wäre. Noch nicht zufriedenstellend gelöst ist der Schienenschwerverkehr, der momentan noch über den Bozner Bahnhof rauscht, wo er nichts verloren hat.

Ist der Süden Bozens gut angebunden?
Ja, insgesamt schon. Beispielsweise besteht eine direkte Anbindung für das Messegelände. Der Flughafen dagegen bräuchte eine bessere Zugverbindung.

Es gab den Wunsch, die Autobahn durch Bozen in den Berg zu verlegen …
Der Verlauf der Autobahn durch Bozen ist aus heutiger Sicht nicht mehr optimal, aber eine Verlegung halte ich derzeit für nicht realisierbar.

Leiden die Bozner unter dem Verkehr?

Zum Teil ist das hohe Verkehrsaufkommen hausgemacht – beispielsweise wenn die Kinder mit dem Auto zur Schule gebracht werden. Als Alternative stünde das gut ausgebaute Fahrradwegenetz zur Verfügung. Ein Umdenken in der Bevölkerung könnte also schon auch zu einer Verbesserung beitragen.